DRK Hochtaunus lässt seine 130 Autos bis vorerst Ende August ungewaschen
DRK Kreisverband reagiert damit auf die drohende Wasserverknappung Auf den DRK-Kreisverband Hochtaunus e.V. sind momentan etwa 130 Fahrzeuge zugelassen. Bisher fielen sie bei Einsätzen und Krankenfahrten durch ihr adrettes, stets blankgewienertes Äußeres auf. Damit ist es erstmal vorbei. Die Führung des Kreisverbandes reagiert auf die drohende Verknappung beim Wasser und möchte beim Wassersparen mit gutem Beispiel vorangehen: Bis vorerst Ende August werden die Autos nicht mehr gewaschen. „Wenn wir all unsere Fahrzeuge nur einmal wöchentlich durch die Waschstraße fahren, reden wir von vielen Tausend Litern Wasser, bei der momentanen Hitze muss das nicht sein“, sagt Kreisgeschäftsführer Heiko Selzer.
Saubere Autos machen natürlich „mehr her“ als schmutzige. Und dennoch haben Wagenbesitzer derzeit ein schlechtes Gewissen, ihr Auto entweder selbst zu waschen oder es durch die Waschstraße zu fahren. Der DRK Kreisverband Hochtaunus rollt selbstverständlich auch gerne mit adrett geputzten Fahrzeugen zu den Einsätzen, möchte angesichts des Niederschlagsmangels und der drohenden Verknappung von Wasser aber ein Zeichen setzen. „Auch wenn wir bisher ohnehin schon nach Möglichkeit bei der Fahrzeugpflege auf Brauch-, Zisternen- oder Recyclingwasser zurückgegriffen haben, bleibt unser gesamter Fuhrpark bis Ende August ungewaschen“, sagt Heiko Selzer, Geschäftsführer des DRK-Kreisverbandes Hochtaunus. Er hat sich dazu eng mit der Leitung des hauptamtlichen Rettungsdienstes abgestimmt, ebenso mit den Verantwortlichen für die zahlreichen sozialen Dienste des DRK, etwa dem Menüservice und der Bereitschaften in den Ortsvereinen. Felix Seegert, Leiter des hauptamtlichen Rettungsdienstes, betont, dass es beim Waschverzicht nur um die äußere Hülle gehe. Die nach jedem Einsatz notwendigen Reinigungs- und Desinfektionsvorschriften im Inneren der Rettungsmittel blieben selbstverständlich in Kraft.
Selzer hat sich erkundigt, wie viel Wasser für eine Autowäsche verbraucht wird: „Daheim vor der Garage mit dem Gartenschlauch oder dem Hochdruckreiniger fließen da leicht 70 bis 150 Liter weg, und selbst in modernen Waschstraßen, die meist mit wiederaufbereitetem Wasser arbeiten, sind es bis zu 500 Liter pro Auto, die der Natur entzogen werden. Bei unserem Fuhrpark kommen da bei nur einmaligem Waschen pro Woche viele Tausend Liter zusammen.“ Mit dem Verzicht aufs Autowaschen übernehme das DRK Verantwortung nicht nur für die Natur und das „Lebensmittel Wasser“, sondern entsprechend seinem Auftrag auch für die Menschen, die Teil der Natur seien und ohne Wasser nicht überleben können, beschreibt Selzer die hinter der Aktion stehende Philosophie des DRK.
Allein in den zehn Ortsvereinen, des Kreisverbandes Hochtaunus, der Kreisbereitschaftsleitung und im Dienstwagenfuhrpark des Kreisverbandes gibt es 80 Fahrzeuge, die nun erstmal staubig bleiben. Dazu kommen weitere 19 Autos der sozialen Dienste sowie die 28, zum Teil sehr großen und entsprechend viel Waschwasser verbrauchenden Rettungs- und Krankentransportwagen, insgesamt also knapp 130 Autos.