Herausfordernd, aber mit Spaß: NFS- die Lizenz, Leben zu retten
Fünf neue Azubis wollen beim DRK-Kreisverband Notfallsanitäter/in werden Wer Notfallsanitäter wird, erhält die höchste nichtärztliche Ausbildung und damit die „Lizenz, Leben zu retten“. Beim DRK-Kreisverband Hochtaunus, der bereits 30 „NFS“ mit seinen acht Praxisanleitern zum Berufsabschluss geführt hat, haben sich jetzt wieder fünf junge Leute entschieden, diesen Beruf zu ergreifen und sich den ständig wachsenden Herausforderungen zu stellen. Am Montag wurden sie auf der Rettungswache 1 herzlich im Kreis der Auszubildenden begrüßt und schon einmal seelisch auf drei anstrengende Jahre vorbereitet, die, das sagen alle, die es bereits hinter sich haben, schneller vorbei sein werden, ehe man sich versieht….
„Ihr seid unser wertvollstes Kapital, habt Spaß – ich bin sicher, Ihr packt das“ – mit diesen Worten hat DRK-Kreisgeschäftsführer Heiko Selzer am Montag gemeinsam mit Felix Seegert, Bereichsleiter Rettungsdienst beim DRK-Kreisverband, fünf junge Leute, die sich in den kommenden drei Jahren zu Notfallsanitätern und -sanitäterinnen (NFS) ausbilden lassen, auf der Wache 01 in Bad Homburg „beim Kreuz“ willkommen geheißen. Gleichzeitig nahmen Selzer und Seegert, aber auch die Praxisanleiter Nina Pflanz, Andreas Egner und Michael Voigt, die Gelegenheit wahr, Nellie Adam, die ihre Ausbildung gerade erfolgreich abgeschlossen hat, mit allen Ehren aus den Reihen der Azubis zu verabschieden und sie gleichzeitig im Team zu begrüßen. „Wir bilden in erster Linie für unseren eigenen Bedarf aus und Nellie wird uns glücklicher Weise erhalten bleiben“, freuen sich Seegert über den Neuzugang und die Praxisanleiter, dass sie ihren Beitrag zur Verstärkung der Mannschaft leisten konnten. Dass mit Alina Paulerberg und Nico Speier zwei der insgesamt acht Praxisanleiter ihre Laufbahn beim DRK selbst als NFS-Auszubildende begonnen haben, zeige die hohe und professionelle Qualität, mit der die jungen Leute beim DRK auf ihren Einsatz vorbereitet werden, so Seegert mit einigem Stolz. Der Kreisverband hat bisher 30 Notfallsanitäter zum Berufsabschluss geführt, etwa 25 befinden sich momentan in der Ausbildung. Der Bedarf an Notfallsanitätern ist nach wie vor sehr groß und beim DRK-Kreisverband hofft man durch die Aufstockung der Azubi-Zahlen auf 14 pro Jahr mittelfristig dem Fachkräftemangel die Stirn bieten zu können.
Seegert beglückwünschte die neuen Azubis, sie seien der erste Jahrgang nach der Corona-Pandemie, der unbeschwert, ohne Einschränkungen, ohne Maske und Lockdown in ihre Ausbildung starten können, dem Vorgängerjahrgang sei dieses Glück nicht beschieden worden, der Beginn ihrer Ausbildung fiel mit dem der Pandemie genau zusammen. An den großen Herausforderungen, die der Beruf für die „Neuen“ bereithalte, ändere das aber nichts. Es sei ein „ganz toller Beruf“, für den sich Maximilian Benes, Maya Röser, Lisa-Sophie Fiala, Leif Hülbrock und Emely Rest entschieden hätten, wer diese Herausforderungen, die in Zukunft ganz sicher eher noch größer werden, mit Engagement, Verantwortungsgefühl und Empathie annehme, könne damit sehr glücklich und auch alt werden, „gut für uns, denn dann bleibt Ihr uns hoffentlich sehr lange erhalten“, sagte Praxisanleiter Michael Voigt.
Dass das so kommen wird, daran hat auch Kreisgeschäftsführer Heiko Selzer keinen Zweifel: „Dass einige von Euch schon eine Ausbildung als Rettungssanitäter haben und jetzt mal eben noch drei Jahre dranhängen, zeigt, dass Ihr die richtige Berufswahl getroffen habt und dass Ihr Euch ganz sicher bei uns wohlfühlen werdet. Die drei Jahre werden nicht leicht, aber sie lohnen sich und sie sind bestimmt schneller vorbei, als Ihr denkt….“
Es habe in den letzten drei Jahren keinen einzigen Tag gegeben, an dem sie ihre Entscheidung, NFS zu werden, bereut hätte, sagt Nelli Adam mit strahlendem Gesicht und einem fröhlichen Rat an den neuen Jahrgang: „Habt einfach Spaß, und macht `was Schönes draus…“ Sie habe schon immer „etwas mit Menschen machen wollen“ und sei auch schon seit ihrer Jugend an Medizin im weitesten Sinne interessiert gewesen. Der Beruf des NFS, übrigens die höchste, nicht ärztliche berufliche Qualifikation, gebe ihr jeden Tag die Möglichkeit, beides miteinander zu verknüpfen. Helfen können, und das auch noch beruflich, sei ungeheuer spannend und erfüllend, wenn man es erstmal geschafft hat, in den Kopf zu bekommen, „dass wir immer erst dann kommen, wenn‘s schon passiert ist“. Wenn man dann als Notfallsanitäter sein Menschenmögliches tue, sei alles gut, sagt Nellie Adam. Dass der Tag, an dem sie und ihr Team auch einmal zu spät zur Stelle sind und das „Menschenmögliche“ nicht mehr reicht, irgendwann kommen wird, weiß auch die junge Berufsanfängerin. Angst, dann von Selbstzweifeln geplagt zu werden, hat sie jedoch nicht, „Ich weiß, wir sind ein tolles Team und wir helfen uns in solchen Situationen gegenseitig, solche Erlebnisse zu verarbeiten, reden hilft sehr viel in diesen Fällen.“ Viel schlimmer als die Verarbeitung eines schweren Verkehrsunfalls seien für sie Einsätze, bei denen sie den Verletzten und Kranken zwar als Sanitäterin helfen, sie aber nicht aus ihrer sozialen Verarmung und Vereinsamung, wie das häufig bei alleinstehenden älteren Menschen der Fall sei, herausholen kann. Aber auch damit lerne man während der Ausbildung umzugehen.
Mit großer Zuversicht, Vorfreude und Tatendrang starten auch Lisa-Sophie Fiala und Leif Hülbrock in ihren Beruf. Beide sind bereits fertige Rettungssanitäter und Lisa-Sophie sammelt als aktives Mitglied der Einsatzabteilung der Feuerwehr Bad Homburg-Dornholzhausen darüber hinaus schon länger Erfahrung im Retten und Bergen. Beide freuen sich sehr, die nun auf sie wartenden, neuen Herausforderungen annehmen und auch darauf, stets „von jetzt auf gleich“ in den Einsatz starten zu können.
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„Willkommen im Team“: Der neue Auszubildendenjahrgang für das Berufsbild Notfallsanitäter wurde am Montag auf der Rettungswache 1 vom DRK-Kreisverband und den Praxisanleitern begrüßt. Foto: DRK Pressestelle