Nach der Pandemie: Kreisverband des DRK erfindet sich gerade neu Neue Köpfe, neue Projekte, neue Ideen – Delegiertentreffen stellte Weichen
Der DRK Kreisverband ist auf allen Ebenen damit beschäftigt, die erheblichen, durch die Pandemie verursachten Verwerfungen zu kompensieren. Zuvorderst werden Konzepte zum Abbau des Fachkräftemangels im Rettungsdienst sowie in den sozialen Diensten entwickelt. Werbeaktionen sollen helfen, Helfer- und Mitgliederverluste auszugleichen, Ausbildungskonzepte in der Aktivarbeit sollen attraktiver gemacht werden. Außerdem sind vier Neubauprojekte sind in der Planung. Auch personell gibt es Bewegung beim DRK – in der Kreisdelegiertenversammlung am Mittwoch in Kronberg wurden Weichen im Hinblick auf eine perspektivische Verjüngung des Präsidiums gestellt und erste Um-, bzw. Neubesetzungen vorgenommen. Erstmals in der Geschichte des DRK gibt es jetzt auch eine Vizepräsidentin.
Das Präsidium des DRK Kreisverbandes Hochtaunus steht am Anfang eines perspektivischen Prozesses der personellen Verjüngung. Erste Weichen dafür wurden am Mittwoch bei der Kreisdelegiertenversammlung in der Kronberger Stadthalle gestellt. Peter Karutz, über Jahrzehnte Schatzmeister des Verbandes, hatte aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr für diesen Posten kandidiert. An seine Stelle tritt nach einstimmiger Wahl durch die 65 Stimmberechtigten aus den 13 Ortsvereinen und des Präsidiums der bisherige Vizepräsident Markus Franz. Auf dessen Platz im Präsidium rückt, erstmals in der Geschichte des Kreisverbandes, mit der Bad Homburgerin Lucia Lewalter-Schoor eine Frau als Vizepräsidentin nach. Die gelernte Sozialarbeiterin, derzeit noch ehrenamtliche Stadträtin in Bad Homburg, erhielt ebenfalls alle Delegiertenstimmen und langanhaltenden Beifall. Sie freue sich sehr auf die neue Aufgabe, sagte sie und begründete ihre Kandidatur unter anderem damit, dass Rettungskräfte immer häufiger bei Einsätzen behindert oder gar angegriffen werden. Für sie sei das die Aufforderung, persönlich „Flagge zu zeigen“. Überdies fühle sie sich durch ihre bisherige Tätigkeit im Bad Homburger Magistrat mit dem Schwerpunkt Soziales mit dem DRK bereits seit vielen Jahren eng verbunden. Im übrigen geschäftsführenden Präsidium gab es keine personellen Veränderungen. Präsident Jürgen Banzer, der wegen einer plötzlichen Erkrankung nicht an der Sitzung teilnehmen konnte, und der bisherige Vizepräsident Holger Bellino wurden in ihren Ämtern mehrheitlich bestätigt. In seiner Rolle als Gastgeber sagte Kronbergs Bürgermeister Christoph König, er freue sich sehr, dass der DRK Kreisverband bereits seit Jahren seine Hauptversammlungen in der Stadthalle abhalte und damit die traditionell enge Beziehung zwischen Stadt und DRK unterstreiche. Diese definiere sich insbesondere über das vom DRK betriebene Alten- und Pflegeheim Kaiserin-Friedrich-Haus (KFH), die „kleine, aber feine Kindertagesstätte Victoria genau gegenüber“, aber auch durch den Standort der Pflegeschule auf dem KFH-Campus. Für deren Verbleib in der Burgstadt und die geplante organisatorische Neuausrichtung nebst Sanierung mache er sich gerne stark, sagte König, der dem DRK auch für die in der Flüchtlingskrise nach dem Beginn des Ukraine-Krieges in der Notunterkunft geleistete Arbeit dankte.
Erster Kreisbeigeordneter Thorsten Schorr nannte das DRK einen „wichtigen Spieler im Gefüge der Sicherheitsarchitektur des Landkreises“, der jegliche Unterstützung brauche und dafür auch nicht bei der Politik „betteln“ müsse. Deshalb sei es dringend erforderlich, nunmehr zügig verbindliche Förderrichtlinien im Bereich des Katastrophenschutzes zu schaffen. Er sei sehr zuversichtlich, dass die bereits laufenden Gespräche schon bald zu vernünftigen Ergebnissen führen, die dem Kreis, aber auch dem DRK Planungssicherheit geben. Ohne das DRK wäre in der Bewältigung der Corona-Pandemie und der Flüchtlingswelle aus der Ukraine im vergangenen Frühjahr vieles unmöglich gewesen, sagte Schorr.
Carsten Lauer, Kreisbrandinspektor und oberster Katastrophenschützer im Landkreis, betonte ebenfalls die eng verzahnte Zusammenarbeit zwischen DRK, Brand-, Bevölkerungs- und Katastrophenschutz auf Augenhöhe bei gegenseitiger Wertschätzung. Diese Art der Kooperation, die nicht nur in Einsätzen, sondern auch bei Schulungen und Übungen gelebt werde, sei einmalig in Hessen. Auch Lauer zeigte sich optimistisch, dass schon bald verbindliche Förderrichtlinien für den organisationsübergreifenden Rettungs- und Katastrophenschutzeinsatz kommuniziert werden können.
Einen besonderen Dank richtete er an die Einsatzkräfte des Kriseninterventionsdienstes (KID) und der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV). Ohne deren empathische Mediation nach aufwühlenden Einsätzen, mit der nicht nur zivile Opfer, sondern auch traumatisierte Einsatzkräfte aufgefangen werden, „wären wir schon weniger“, sagte Lauer. Der Feuerwehrchef forderte die DRK-Ortsvereine im Übrigen auf, die Politik und Kämmereien bei jeder sich bietenden Gelegenheit daran zu erinnern, wie dringend notwendig eine angemessene, an den wachsenden Aufgaben ausgerichtete kommunale Unterstützung ist. Kronberg, und das sage er nicht nur, weil Bürgermeister König gerade im Raum sei, sei ein besonders gutes Beispiel dafür, wie diese Unterstützung aussehen könne.
Für den Verbleib der Krankenpflegeschule auf dem „DRK-Campus“ an der Walter-Schwagenscheidt-Straße in Kronberg sprach sich in seinem Grußwort an die Versammlung auch der Präsident des DRK-Landesverbandes, Norbert Södler, aus. Die notwendige Sanierung der Anlage sowie die organisatorische und synergetische Neuausrichtung des Schulbetriebs bei den Pflegeberufen im räumlichen Kontext mit dem KFH stellten die Planer zwar vor große Herausforderungen. Er sei aber zuversichtlich, dass sich alle Probleme lösen lassen und die Schule in Kronberg bleiben könne, sagte Södler. Der Präsident hob die wachsende Bedeutung des Ehrenamtes in einer immer fragiler werdenden Welt hervor. Wie wichtig Ehrenamt sei, sehe man immer häufiger bei Katastrophen, zuletzt beim Erdbebeneinsatz in der Türkei. Dass allein von Hessen aus sieben Lastzüge mit Hilfsgütern ins Krisengebiet entsandt werden konnten, wäre ohne ehrenamtliche Kräfte, aber auch ohne die Freistellung durch deren Arbeitgeber nicht möglich gewesen, so Södler. Das DRK im Hochtaunus sehe er im Katastrophenschutz besonders gut aufgestellt. Ein 1. und ein 3. Platz in Folge bei der Vergabe des Hessischen Katastrophenschutzpreises seien ein klarer Beleg dafür.
Werbung um Neumitglieder und Fachkräfte
Für das Präsidium verwies Vizepräsident Holger Bellino stellvertretend für den plötzlich erkrankten Präsidenten Jürgen Banzer auf den dramatischen Fachkräftemangel im hauptamtlichen Rettungsdienst, die gewaltigen Herausforderungen beim Bau neuer Rettungswachen in Oberursel, Königstein und Neu-Anspach und damit einhergehend auch auf die äußerst knapp bemessene, gesetzlich aber vorgeschriebene 10-minütige Hilfsfrist. Um auch künftig alle Aufgaben im ehrenamtlichen Rettungsdienst, im Katastrophenschutz, in der Sozial- und Seniorenarbeit im gewohnten Umfang erfüllen zu können, sei einerseits Mitgliederwerbung, andererseits aber auch die Kooperation mit den Kommunen unverzichtbar, sagte Bellino. Leider lasteten all diese Aufgaben momentan aber auf immer weniger Schultern, was sicherlich auch den gesellschaftlichen Verwerfungen durch die Pandemie geschuldet sei. Gleichwohl sei es dem DRK zuletzt gelungen, selbst größte Herausforderungen zu stemmen. Die über Wochen geleistete Betreuung von Geflüchteten aus der Ukraine in den Notunterkünften in Kronberg und Neu-Anspach, aber auch der Umstand, dass es nach der Schließung des Hochtaunusstifts in Folge von Missmanagement der österreichischen Eigentümergesellschaft gelungen sei, alle Bewohner in adäquate Einrichtungen zu vermitteln, seien „logistische Meisterleistungen des DRK“ gewesen.
Mehr Ausbildungsplätze für Notfallsanitäter
Um den Fachkräftemangel im hauptamtlichen Rettungsdienst abzufedern, sei geplant, statt der bisher zehn Ausbildungsplätze für angehende Notfallsanitäter künftig 15 anzubieten, erklärte DRK-Kreisgeschäftsführer Heiko Selzer. Fehlende Kollegen, aber auch der zuletzt hohe Krankenstand habe die Belastung der Mitarbeiter über die Grenze des Zumutbaren hinausgeschoben, beschrieb er die immer prekärerwerdende Gemengelage. Problematisch sei, dass auch in den Kliniken akuter Fachkräftemangel herrsche, was zu immer weiteren Transportfahrten, immer längerer Bindung von Rettungsmitteln und Rettern sowie damit einhergehend zu immer mehr Überstunden führe. Zu allem Überfluss komme eine steigende Zahl von Bagatelleinsätzen, die keiner rettungsdienstlichen Betreuung bedürfen, noch dazu, sagte Selzer. Den diversen Fachbereichen in der stationären und ambulanten Pflege im Kaiserin-Friedrich-Haus (KFH), das unter der Leitung eines neuen, hochmotivierten Führungsteams stehe, sowie bei den sozialen Diensten, etwa dem „Café Rotkehlchen“, dem Besuchshundeteam oder der Flüchtlings- und Integrationsbetreuung, dem Menüservice und dem Hausnotrufteam attestierte Selzer hochqualifizierte Arbeit. Im KFH sei man derzeit im stationären Bereich bei einer Auslastung von 99 Prozent, in der Tagespflege sei es gelungen, die pandemiebedingten Rückgänge und Verluste teilweise zu kompensieren,12 Prozent Zuwachs hätten zu einer Auslastung von auskömmlichen 67 Prozent geführt. Den Planungen zur Zusammenführung aller DRK-Einrichtungen am neuen Standort Justus-von-Liebig-Straße sehe er mit großer Freude, aber auch Spannung entgegen. Die Arbeiten verliefen planmäßig, sodass ein Bezug der neuen Räumlichkeiten Ende 2023/Anfang 2024 im Bereich des Möglichen sei, sagte Selzer. Um die finanzielle Basis des Kreisverbandes zu verbessern, regte der Geschäftsführer weitere Mitgliederwerbeaktionen an. In Bad Homburg sei es im letzten Jahr gelungen, 400 neue Fördermitglieder zu gewinnen. Im September komme dann Oberursel an die Reihe.
Aktivarbeit stabilisiert sich wieder
Auch in der Aktivarbeit der DRK-Bereitschaften zeichne sich bei der Zahl der Einsatzkräfte nach einem pandemiebedingten Rückgang auf zuletzt 616 inzwischen wieder eine gewisse Entspannung ab, zeigten sich Kreisbereitschaftsleiter Mark Henning und Rotkreuzbeauftragter Uwe Riehl zuversichtlich, mittelfristig das Vorkrisenniveau von knapp 700 wieder erreichen zu können. Das sei nicht zuletzt deshalb wichtig, weil die Ortsvereine nur bei ausreichender Personalstärke ihren Aufgaben, große Veranstaltungen durch die Gestellung von Sanitätshelfern überhaupt erst zu ermöglichen. Festzustellen bleibe aber, dass die Verweildauer von Einsatzkräften in der Aktivarbeit durch allgemeine gesellschaftliche Veränderungen und sich verändernde Interessenlagen kürzer werde, die „Urgesteine“ von früher, die nicht selten ihr ganzes ehrenamtliches Leben in den Dienst des DRK gestellt hätten, würden weniger. Dieser Entwicklung müsse man sich stellen und ihr mit modernen Ausbildungskonzepten entgegenwirken. Dazu werde es 2023 und 2024 eine Kampagne zur gezielten Helfergewinnung geben, teilweise auch in Kooperation mit den Feuerwehren. 2022 habe der Schwerpunkt in der Aktivarbeit auf der Betreuung gelegen. Die Entscheidung, die bisher fünf Multifunktionalen Einsatzeinheiten (MFE) auf sechs zu erweitern, sei richtig gewesen. 2023 werde der Fokus auf „Technik & Sicherheit“ gelegt, 2024 dann auf das Sanitätswesen.
Henning und Riehl erinnerten an die enormen Herausforderungen, die mit den wochenlangen Einsätzen in der Pandemie-Bewältigung, im Ahrtal und bei der Flüchtlingsbetreuung in Kronberg und Neu-Anspach, bei der sogar von den Geflüchteten mitgebrachte Haustiere versorgt werden mussten, verbunden gewesen seien. Ermöglicht worden sei das alles nur durch den unermüdlichen Einsatz der sich gegenseitig motivierenden Kräfte, deren Freistellung durch ihre Arbeitgeber, aber auch durch die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit dem Brand- und Katastrophenschutzamt des Hochtaunuskreises und den Feuerwehren. Auch wenn es bisher zum Glück noch nicht eingetreten sei, so habe sich die Gründung eines Planungsstabs zur Vorbereitung auf einen möglichen flächendeckenden Stromausfall („Blackout“) und eine drohende Gasmangellage als richtig und wichtig erwiesen. Dazu gehöre auch, dass es mit 200.000,00 Euro Eigenmitteln und der finanziellen Unterstützung durch den Hochtaunuskreis mit 100.000,00 Euro gelungen sei, für den Fall der Fälle, der immer noch eintreten könne, unter anderem zwei leistungsstarke Netzersatzanlegen anzuschaffen.
Wintersport-Hotspot hoher Taunus
Die Bereitschaft Großer Feldberg der Bergwacht habe die Folgen der Pandemie direkt mitbekommen, berichtete Bereitschaftsleiter Jürgen Windecker. Reichlich Schnee auf dem Feldberg und das Reiseverbot hätten dazu geführt, dass der Berg von Wintersportlern trotz Streckensperrungen wegen Schneebruchs gestürmt worden sei. Normalerweise sei die Station am Rande des Plateaus nur an Wochenenden besetzt, in dieser Zeit jedoch habe der Bergrettungsdienst drei Wochen am Stück für die Sicherheit der Wintersportler gesorgt. Grundsätzlich sei die Bereitschaft der Bergwacht personell gut aufgestellt und auch mit Rettungsmitteln, die es den Spezialisten ermöglichen, in schwierigem Gelände, dort wo kein Rettungswagen mehr hinkomme, zu Verletzten vorzudringen, sei man derzeit gut versorgt.
Kreisverbandsärzte stark belastet
Stv. Kreisverbandsarzt Alexander Wagenknecht zeigte sich optimistisch, dass es gelingen könnte, die Basis beim medizinischen Fachpersonal auf Dauer zu verbreitern. Die Belastung der Bereitschaftsärzte sei wegen der sehr dünnen Personaldecke in den Kliniken derzeit aber sehr hoch, was die Verfügbarkeit für doch oft länger dauernde DRK-Einsätze, etwas bei Szenarien wie dem Massenanfall von Verletzten (MANV) bei Großschadenslagen einschränke. Die Zusammenarbeit mit den Kollegen und Kolleginnen beschrieb Wagenbach als sehr gut und kameradschaftlich. Jeder könne sich auf den anderen verlassen.
Nachwuchs auf dem Sprung
Johannes Hubert, Kreisleiter Jugendrotkreuz, beklagte ebenfalls personelle Verluste durch die Pandemie, in der keine Präsenztreffen erlaubt waren. Man sei jedoch dabei, sich völlig neu aufzustellen. Als sehr effektiv habe sich die Kampagne „Laut Stark“ im vergangenen Jahr erwiesen. Es sei gelungen, Kinder und Jugendliche zu motivieren, sich in die Gesellschaft einzubringen, „mitzumachen“ und für ihre Rechte einzutreten, das Prinzip Menschlichkeit dabei immer im Blick. In diesem Jahr liege der Schwerpunkt einer neuen Kampagne auf der „Schularbeit“, so Hubert. Sie sei unter anderem auf die Implementierung von Schulsanitätsdiensten ausgerichtet. Mit drei Schulen im Hochtaunuskreis gebe es bereits Kooperationsverträge.
Genfer Konvention, wichtiger denn je
Auch für den Konventionsbeauftragten, Wolfgang Fischer, hat die Pandemie Spuren hinterlassen. In der Ausbildung, speziell dem für Ehrenamtliche obligatorischen Rotkreuz-Einführungsseminar, sei man in einen Rückstand geraten, der inzwischen aber aufgeholt werde, sagte Fischer. Er betonte, wie wichtig es gerade seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine sei, für das humanitäre Völkerrecht und die von Henry Dunant ausgehende Idee zur Gründung der Rotkreuzbewegung einzutreten und dies den ehrenamtlichen Mitarbeitern des DRK zu vermitteln. Was das bedeute sei in der Öffentlichkeit leider kaum bekannt. Fischer forderte in diesem Zusammenhang das Internationale Rote Kreuz zu mehr Öffentlichkeitsarbeit auf.
Bangert: Das DRK, fast ein Bauverein
Nach der Fertigstellung und Einweihung der neuen Rettungswache in Friedrichsdorf-Köppern im letzten Sommer, wird auf der gegenüberliegenden Seite des Hofes demnächst auch der DRK-Ortsverein Friedrichsdorf seine neue Bleibe finden. Axel Bangert, Baubeauftragter des DRK Kreisverbandes, berichtete der Versammlung vom Fortgang der Planungen. Danach seien die Pläne für das Projekt beim Hochtaunuskreis bereits eingereicht, mit der Erteilung der Baugenehmigung werde im April gerechnet. Dann gehe es an die Ausschreibung, Entstehen sollen vier Hallenstellplätze für Einsatzfahrzeuge in Stahlskelettbauweise, der danebenliegende Spezialtrakt werde massiv gebaut, erläuterte Bangert. Einen Teilerfolg konnte Bangert in Bezug auf den seit Jahren geplanten Neubau der Rettungswache und des Quartiers des Ortsvereins Oberursel vermelden. 16 Grundstücke seien in den letzten Jahren geprüft und eins nach dem anderen aus unterschiedlichsten Gründen wieder verworfen worden. Jetzt sei aber eine Übereinkunft mit der Stadt Oberursel getroffen worden, wonach die DRK-Zentrale auf einem 2000 qm großen Areal neben dem Rilano-Hotel im Hammergarten entstehen soll. Nach dem positiven Parlamentsbeschluss rechne er mit baldigen Vertragsverhandlungen, sagte Bangert. Er gehe davon aus, dass Anfang 2024 mit dem Bau des zweiflügeligen Komplexes, links die Boxen der Rettungswache, rechts die des Ortsvereins, begonnen werden kann. Als Staffelgeschoss aufgesetzt werden sollen die über ein gemeinsames Treppenhaus erschlossenen Sozial-, Aufenthalts- und Schulungsräume.
Sehr weit fortgeschritten sind nach Angaben Bangerts auch die Überlegungen zum Bau einer neuen Rettungswache in Neu-Anspach. An der Weilstraße soll im Anschluss an die Wohnbebauung ein Komplex mit drei Fahrzeugboxen für den Rettungsdienst, optional zwei weiteren für den Katastrophenschutz entstehen. Die Stadtverordnetenversammlung hat dem Projekt bereits zugestimmt. Allerdings ist dort, so Bangert, eine Bebauungsplanänderung notwendig. Ist die erfolgt, könne 2024 mit den konkreten Planungen begonnen werden.
Ein weiters Projekt sei der bereits in der Umsetzung befindliche Bau der neuen Zentrale des Kreisverbandes in der Justus-von-Liebig-Straße. Dort werde nach den Bedürfnissen des DRK eine Halle des ehemaligen „PIV-Geländes“ umgebaut. Entstehen sollen auf der Nullebene neun 12 Meter lange Boxen für jeweils zwei hintereinander parkende Fahrzeuge. Auf den oberen drei Etagen sind modern ausgestattete Büros für 75 Arbeitsplätze geplant, darüber hinaus Schulungs- und Versammlungsräume, von denen einer über zwei Etagen gehen wird, beschrieb Bangert das Projekt, das es erlaubt, Zug um Zug alle derzeit angemieteten und gepachteten Flächen in Bad Homburg und Köppern aufzugeben und alle Dienstbereiche unter einem Dach unterzubringen, dies mit dem Ziel, die Arbeitsabläufe zu verschlanken. In einem separaten Gebäude auf dem Gelände werde das Katastrophenschutzlager des Kreises seinen Platz finden. „Dass wir alle mal alle unter einem Dach sitzen und arbeiten werden, ist ein absolutes Novum“, sagte Bangert.
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Gruppenbild mit Damen: Präsidium und Geschäftsführung heißen die neue Vizepräsidentin in ihrem Kreis wollkommen: Geschäftsführer Heiko Selzer, Vizepräsident Holger Bellino, Rotkreuzbeauftragter Uwe Riehl, Vizepräsidentin Lucia Lewalter-Schoor, Kreisbereitschaftsleiter Mark Henning und Kreisbereitschaftsleiterin Beatrix Heinz (v.li.) Foto: DRK Pressestelle